Angst
Angst ist ein normales hündisches Verhalten, das angeboren und überlebenswichtig ist. Früher ging man davon aus, dass Angst durch Zuwendung und Belohnung verstärkt werden kann. Deshalb wurde oft empfohlen, das ängstliche Verhalten von Hunden zu ignorieren, um zu vermeiden, dass die Angst durch Zuwendung noch verstärkt wird.
Heute weiss man, dass die Angst schwächer wird, wenn man bei einer negativen Emotion etwas Positives hinzufügt. Umgekehrt wird die Angst stärker, wenn man bei einer negativen Emotion etwas Negatives hinzufügt. Das bedeutet: Jede Form der Zuwendung, welche die emotionale Verfassung positiv beeinflusst, ist hilfreich. Entscheidend ist, dass das menschliche Verhalten beim Hund zur Entspannung führt.
Damit eine nachhaltige Verhaltensveränderung beim Hund erreicht werden kann, sind folgende Punkte zu beachten:
• Verringerung des Erregungsniveaus
• Veränderung der Kommunikation zwischen dem Hund und der Bezugsperson
• Veränderung der emotionalen Grundlage
• Aufbau von Alternativverhalten
Hunde können unter verschiedenen Arten von Angst leiden
• Trennungsangst
• Geräusch- und Gewitterangst
• Angst vor anderen Hunden, z.B. nach einem Angriff. Die Angst kann sich auf den Angreifer beziehen, auf Hunde, die dem Angreifer ähneln oder auf alle Hunde.
• Angst vor Orten, z.B. weil sie dort angegriffen wurden
Es gibt viele Möglichkeiten, um der Angst entgegenzuwirken wie z.B Desensibilisierung, Alternativverhalten, differenziertes Belohnen, Gegenkonditionierung, Zeigen und Benennen, erlernte Entspannung.
Wichtig ist, dass Hunden mit Angstproblemen nachhaltig geholfen wird. Wird nämlich mit klassischer Konditionierung auf Angst reagiert, kann das dazu führen, dass sich der Hund vor immer mehr Auslösern fürchtet.